Monatsversammlung: Vortrag von Herrn Christian Dräger, neuer Dezernent der Stadt Velbert

Anlässlich des Monatstreffens des Nordstädtischen Bürgervereins fanden sich 23 Mitglieder in der Gaststätte Bürgerstube ein und der 1. Vorsitzende, Michael Schmidt begrüßte unseren Referenten.

Christian Dräger, 1971 in Solingen geboren, hat sein Abitur in Velbert absolviert und wohnt seit langem in Velbert. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von 11 und 13 Jahren. Nach seinem Einstieg bei der Polizei in NRW im Jahre 1991 war er nach verschiedenen Tätigkeiten im mittleren und gehobenen Dienst, seit 2008 im höheren Polizeivollzugsdienst sowohl im Bereich der Schutz- als auch der Kriminalpolizei tätig. Von 2020 bis 2024 leitete er im Polizeipräsidium Duisburg die Polizeiinspektion 1 Nord und war unter anderem für die Bereiche Marxloh, Hamborn, Meiderich verantwortlich.

Nach seiner Wahl zum Beigeordneten für seine Heimatstadt Velbert, übernahm er ab Januar 2025 die Leitung des Dezernats IV, welches folgende Bereiche umfasst:

  • Feuerwehr/Rettungsdienst

  • Ordnungsamt
  • 
Bürger-und Standesamt

  • Wirtschaft- und Standort-Entwicklung
  • 
Stadtmarketing

In seinem Vortrag konzentrierte sich Herr Dräger auf die Aufgaben des kommunalen Ordnungs-Diensts. Er möchte neue Impulse setzen in Bezug auf die Verbesserung von Sicherheit und Ordnung in der Stadt Velbert.

Im Vergleich mit anderen Gemeinden in NRW sei der Ordnungsdienst in Velbert mit 24 Mitarbeitern relativ stark besetzt. Eine erste Maßnahme war die Ausschreibung von vier Ausbildungsstellen um Nachwuchskräfte zu rekrutieren, die während einer 3-jährigen Ausbildungszeit in Theorie und Praxis ausführlich geschult werden, um auch in der Zukunft weiterhin gut aufgestellt zu sein. Auch für die altgedienten Kräfte des Ordnungsdienstes sind regelmäßige Weiterbildungs-Maßnahmen vorgesehen.
Um noch näher am Geschehen in der Stadt präsent zu sein, werden verstärkt Fahrradstreifen eingesetzt, die zum Beispiel in Parkanlagen und auf den innerstädtischen Straßen und den Radwegen unterwegs sind und Präsenz zeigen werden.
Aktuell werden die Belästigungen und Pöbeleien zu Lasten vorbeifahrender Radfahrer durch Jugendliche am Panorama-Radweg, z.B. in der Nähe des Obi-Baumarktes, bemängelt und sollen durch geeignete Maßnahmen abgestellt werden.

Auch das Problem Lachgas-Konsum von Kindern und Jugendlichen ist von ihm erkannt worden. Es ist beabsichtigt ein Lachgas-Verbot für Kinder und Jugendliche auf den Weg zu bringen, da erwiesenermaßen der Genuss dieser Droge zu Hirnschäden führen kann.

Eine weitere Aufgabe des Ordnungsdiensts ist die Durchführung von Geschwindigkeitskontrollen. Diese Kontrollen erfolgen ausschließlich an Gefahrenstellen, wie zum Beispiel vor Schulen und Kindertagesstätten, an behördlich festgestellten Unfallhäufigkeitsstellen sowie auf Straßen, auf denen regelmäßig erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen vorkommen. Diese Kontrollen werden vorab auf der Homepage der Stadt und in der Velberter Zeitung angekündigt.

Herr Dräger hat natürlich wichtige Erfahrungen aus seiner Polizei-Arbeit im Duisburger Norden mitgebracht, und hat sich als weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit das Aufspüren und Abstellen von Sozialleistungs-Missbrauch auf die Fahne geschrieben.
Es gibt zwar in Velbert keine typische Clan-Kriminalität wie zum Beispiel im Essener und Duisburger Norden vorhanden, aber dennoch ist auch das illegale Ausnutzen von Sozial-Leistungen in unserer Kommune existent.
Um die „schwarzen Schafe“ herauszufinden unternimmt das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Polizei, der Stadtverwaltung und anderen Dienststellen regelmäßige Razzien in bestimmten Unterkünften, d.h. eine „melderechtliche Kontrolle“ um beispielsweise zu überprüfen, ob die Empfänger von Bürgergeld, Kindergeld, Wohngeld etc. überhaupt existent sind und nicht bereits verzogen oder in die Heimat zurückgekehrt sind.

Erschwerend ist dabei der Umstand, dass es keine gesetzliche Vorschrift gibt, die Wohnungen und Briefkästen mit den Namen der Bewohner zu versehen. Lediglich die Hausnummern müssen laut Gesetz an den Objekten angebracht und gut leserlich sein.
Um diesen Missstand zu beseitigen, plant Herr Dräger eine lokale Vorschrift durch den Stadtrat zu bringen, d.h. eine namentliche Kennzeichnungspflicht vorzuschreiben, um die Arbeit der Behörden zu unterstützen. Es ist zum Beispiel auch für die Post sehr schwierig, Bußgeld-Bescheide oder sonstige behördliche Mitteilungen an den Mann zu bringen. Wenn es gelingt, diese Maßnahme durchzubringen, wäre Velbert die erste Kommune in NRW, die eine solche Kennzeichnungs-Pflicht realisieren würde.

Es fehlte Herrn Dräger die Zeit, um über die Aktivitäten seiner übrigen Zuständigkeits-Bereiche zu referieren. Die Nordstädter dankten ihm für seinen lebhaften und aufschlussreichen Vortrag.
Für die Anliegen der Velberter Bürger ist der Ordnungsdienst unter der
Service-Nummer 02051-26-2500 zu erreichen.


Klaus Pingsmann

Ort: Restaurant Bürgerstube, Kolpingstr.

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